Die Planung

 

Vielleicht ist es schon den Initiatoren möglich, zumindest eine [grobe Schätzung]  des Potentials der Anlage, eine Überschlagsrechnung des Stromertrags und der Kosten der Solaranlage zu machen.

Aber um die anderen Wohnungseigentümer von der Machbarkeit und Sinnhaftigkeit eines solchen Projekts zu überzeugen, braucht man „belastbare Zahlen”.

Manche Solateure bieten eine unverbindliche Vorortbesichtigung an und liefern dann einen Vorschlag mit der geschätzten Größe der Anlage, dem Stromertrag und den ungefähren Kosten. Das sind meist eher unverbindliche Überschlagsrechnungen. Vielleicht bekommt man, wenn man mehrere Solateure so anbieten lässt, ein Gefühl für das Potential des eigenen Daches und ob „die Chemie” mit der Solateur-Firma stimmt.

Gratis Leistungen kann sich heute aber kaum noch eine Firma erlauben und so gibt es meiner Erfahrung nach nur wenige, die das gerne und engagiert machen und ein brauchbares Ergebnis liefern.

 Es bleibt also kaum etwas anderes übrig, als schon vor der Entscheidung der Hausgemeinschaft Geld in die Hand zu nehmen und ein kompetentes Büro mit der Planung zu beauftragen. Die  [Hausverwaltung] ist eventuell in der Lage, das Honorar aufzustellen.

Auch die Planungskosten werden gefördert, aber man kann sie erst bei der „Endabrechnung” geltend machen. [Fördergeld] schon für die Planung einer Solaranlage zu beantragen ist zur Zeit nicht möglich!

Die ziemlich komplexe und aufwändige Planung muss man noch vor der Entscheidung der Hausparteien in Auftrag geben. Eine positive Entscheidung ist ohne vorhergehende Planung gar nicht erreichbar. Eine entsprechende Förderung schon des Planungsstadiums wäre bei Solaranlagen für Mehrparteienhäuser eine große Hilfe. Eine entsprechende Änderung der Förderrichtlinien ist dringend notwendig!

 

Planungskosten

Bei einer Solaranlage für ein Mehrparteienhaus fallen Planungskosten in der Regel gesondert von den Baukosten an. Meist noch vor der Hausversammlung, bei der über die Anlage abgestimmt wird, sind erste Berechnungen zu Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit notwendig, um Stromertrag und Kosten abschätzen zu können. Spätestens nach der Entscheidung der Hausgemeinschaft ist dann die Zeit für eine genaue Planung der Anlage gekommen.

Zu der Planung können zusätzliche Nebenkosten hinzukommen, etwa für einen Ziviltechniker, der die Statik des Daches berechnet.

WICHTIG!
Die Planung kann zurzeit nicht gesondert gefördert werden.
Die Kosten dafür fließen in die Gesamtkosten ein und können erst nach der Schlussrechnung
bei der Förderstelle geltend gemacht werden.
KOMMENTAR:
Ein großer Nachteil bei Solaranlagen für Mehrparteienhäuser und
sollte möglichst rasch vom Gesetzgeber geändert werden!

 

Baukosten

Die Baukosten umfassen die Kosten für die Errichtung der Anlage. Das beinhaltet die Kosten für die Bauteile (Panele, Wechselrichter, Elektrik, Montagekonstruktion, etc.) und die Arbeitszeit, sowie Nebenkosten (Einrichtung der Baustelle, Wegzeiten, Bauüberwachung etc.).

Bei einem solchen Großprojekt sind oft mehrere „Gewerke” im Einsatz: Das Planungsbüro für die Baukoordination, -überwachung und Qualitätskontolle, die Montagefirma für den Unterbau, der Solateur-Betrieb für die Panele und Wechselrichter etc. und der Elektriker für die Verkabelung und den Anschluss an das Haus. Hinzu kommt noch die Hausverwaltung für die Baubetreuung (gesetzlich geregelt).

 

Wichtig:
Alle beteiligten Firmen müssen ihre Leistung so beschreiben und dokumentieren,
dass bei allfälligen Änderungen oder Reparaturen die notwendigen Unterlagen vorhanden sind.
Bei der langen Lebensdauer ist eine Garantiezusage über einen möglichst langen Zeitraum zu vereinbaren.
Dieser sollte nicht nur den Tausch des Bauteils umfassen sondern auch die anfallende Arbeitszeit.
Eventuell sogar den „Produktionsausfall”.
Die Fehlersuche bei einer Funktionsstörung der Solaranlage kann langwierig sein und
Arbeiten am Dach finden oft unter „erschwerten Bedingungen” statt.

 

„Keep it simple!“

Bei der Planung einer Solaranlage sollte man den [Laufenden Betrieb] schon mit berücksichtigen. Bei einer Gemeinschaftsanlage kann man davon ausgehen, dass doch die meiste anfallende „Betreuungsarbeit” nicht von den Bewohnern des Hauses „erledigt” werden können. Das machen in der Regel Dienstleister und das bedeutet Kosten.

Die Preise für die Komponenten einer Solaranlage werden weiter sinken (bei verbesserter Leistungsfähigkeit). Ganz anders sieht es bei den Kosten für die Arbeitskräfte aus. In der Solarbranche herrscht durch den „Boom“ großer Personalbedarf und es gibt zu wenig gut ausgebildete Arbeitskräfte. Um den Beruf des Solateurs attraktiver zu machen, werden in diesem Bereich die Löhne steigen, möglicherweise rascher, als in anderen Branchen. Es gibt Prognosen, dass schon in wenigen Jahren der Stundenlohn für die anspruchsvolle und nicht ganz ungefährliche Arbeit des Solateurs auf € 200 in der Stunde ansteigen kann. Wartungsarbeiten werden dann ziemlich teuer und können schnell den Vorteil des „Gratisstroms auffressen“.

Fachleute empfehlen daher, sich nicht von den vermeinlichen Vorteilen von technischen „Verbesserungen” durch zusätzliche Komponenten bei der Solaranlage oder der Haustechnik „blenden” zu lassen. Bei der Solartechnik gibt es kaum mechanische Bauteile, die abnützen können. Zu viel Elektronik kann diesen Vorteil allerdings „aufheben”. Eine langwierige Fehlersuche am Dach bei Wind und Wetter geht schnell „ins Geld”, während die Anlage „steht” und keinen Strom produziert. Die Fachleute raten daher, die Anlage von der Technik her möglichst einfach zu halten: „Keep it simple!“

Hochwertige, langlebige Bauteile von Markenherstellern verhindern ebenfalls Reparaturkosten. Die anfänglich höheren Investitionskosten werden sich während der Laufzeit ziemlich sicher bezahlt machen.

[WEITER]

 

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