Ein guter Plan
braucht Unterlagen

 

Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen und die [Planung] gut vorzubereiten, sollte man ein paar Unterlagen zusammentragen. Sie sind sehr nützlich beim Erstkontakt mit einem Planungsbüro oder Solateur. Nach diesen Unterlagen wird meist gefragt und sie erleichtern ihnen die Arbeit.

Eine Satellitenansicht des Daches

Von der Satellitenansicht des Daches kann man die Ausrichtung des Hauses ablesen, die Konstruktion und Deckung ersehen und Dachaufbauten, die zu Verschattung führen können, erkennen. Man kann die einzelnen Elemente zusätzlich „benennen“ und Besonderheiten, wie Niveausprünge oder die Dachschrägen, die man aus der Luftaufnahme nicht ablesen kann, dazuschreiben. Auch viele „Profis“ verwenden Satellitenansichten, um sich einen Eindruck zu verschaffen und sogar bei den Planungsvorschlägen erhält man Google Maps Bilder mit dem vorgeschlagenen Raster der Panele.

Satellitenansicht des Daches

Die Satellitenansicht mit dem Dach des Hauses, auf dem ich eine Solaranlage initieren will. Zusätzlich habe ich die „Eigenheiten“ des Daches markiert.

Eine sehr gutes Luftbild von Wien findet man unter [Stadtplan Wien] 
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich Google Maps.

 

Solarpotenzialkataster der Stadt Wien

Interessant ist auch ein Blick in den Solarpotenzialkataster der Stadt Wien. Hier sind sehr gut geeignete Dachflächen rot und orange, gut geeignete gelb eingezeichnet. Dachflächen mit wenig Solarpotenzial bleiben grau.

Seit Neuestem finden sich hier zusätzlich andere interessante Werte: Der Windeeffizienskataster, Wärmepotentiale von Abwasser, Grundwasser und Tiefenbohrung etc.

Das Dach im Solarpotenzialkataster
Der Solarpotenzialkataster zeigt besonders gut geeignete Dachflächen in rot, sehr gut geeignete in orange und gut geeignete in gelb an. Die rosa schraffierten Fläche markiert eine angrenzende Schutzzone.

WICHTIG!
Besonders wichtig sind die eingezeichneten Schutzgebiete!
Mehr als 15.000 Häuser stehen in Wien in Schutzgebeieten.
Man muss besondere Auflagen befolgen, wenn man
eine Solaranlage bauen will und damit möglicherweise
das schützenswerte Stadtbild verändert!

Wenn man auf das gesuchte Gebäude klickt, öffnet sich ein Fenster mit einigen Daten über das Dach: Die Größe der Flächen mit der jeweiligen Eignung und einer geschätzten Anlagenleistung. In diesem Fall sind es 143 qm rot, 460qm orange und 179 qm gelb. Das sind immerhin 782qm gesamt und 603 qm mit guter und sehr guter Eignung. Allerdings werden nur 38 kWp Anlagenleistung geschätzt.

FAZIT:
Die Karte ist als erster Anhaltspunkt sehr hilfreich,
ersetzt aber nicht die genauere Planung.
Die Einschätzung der Anlagenleistung erscheint
„sehr konservativ“ niedrig!

[Solarpotentialkataster der Stadt Wien]

 

Fotoshooting

Man sollte eine Kamera oder das Handy in die Hand nehmen und selber, wenn es geht, „aufs Dach steigen“. Vorsichtig! Übersichtsfotos, Fotos von der Dachdeckung, den Aufbauten, Details wie kleine Rauchfänge, Niveausprünge, alles ist interessant. Aufbauten können zu Verschattungen führen und die Stromerzeugung empfindlich stören und reduzieren!

Natürlich ist auch die „Umgebung“ wichtig. Welche Nachbarn haben Blick auf das Dach und könnten unter Umständen von der Anlage geblendet werden? Wenn es geht, kann man auch erste „Vermessungsdaten“ sammeln: Neigungswinkel oder Höhe eines Niveausprungs zum Beispiel.

Mach auch Bilder des Hauses in der Straßenansicht. Man erkennt die Höhe des Hauses (wichtig für die Frage Baugenehmigung ja oder nein) und eventuell die Dachneigung und anderes mehr. Nimm am besten mehrere Fotos „aus jedem Winkel“ auf!

Planansicht

Von der Hausverwaltung besorgt man sich einen Plan des Daches, aus dem man die Abmessungen genauer ablesen kann.

Planansicht des Daches
Der Plan zeigt die Maße des Hauses genau an. Man erkennt gut die Aufbauten und die Rauchfänge. Über die Niveausprünge sagt er nichts aus! Da muss man selber nachschauen und Naturmaße nehmen.

ACHTUNG!
Plan und Ausführung können sich
unterscheiden!

Elektrik des Hauses

Schwieriger zu bekommen sind die Unterlagen über die Strom-Hausanlage. Wo ist der „Zählpunkt“, an dem der Strom vom Netzbetreiber zum „Hausstrom“ wird. Eventuell gibt es pro Stiege einen eigenen Zählpunkt. Sogar die Hausverwaltung hat bei älteren Häusern oft keine Unterlagen über die Elektrik des Hauses. Da kann hoffentlich der Hauselektriker weiterhelfen.

Zur Verteilung und Abrechnung des „eigenen Stroms“ braucht man moderne digitale Zähler für jede Wohnung. Ist das Haus schon auf diese Smart Meter umgestellt? Wenn nicht sollte man die Umrüstung bald beim Netzbetreiber beantragen!

Nicht am Dach, sondern irgendwo im Haus wird der Wechselrichter einer Anlage untergebracht. Gibt es dafür einen geeigneten Platz oder Raum im Haus? Das gleiche gilt für den Speicher. Da kann man schon mal nach geeigneten Stellen im Haus Ausschau halten.
Möglichst in Zählpunktnähe!!!

 

Hat man alles zusammengetragen, weiß man selber eine Menge mehr über Haus, Dach und Potenzial der Anlage und ist gut vorbereitet für das Gespräch mit den Professionisten. Man vermittelt Kompetenz und sie freuen sich über die Unterstützung. Das erste Gespräch findet dann gleich in einer besseren Atmosphäre statt!

[WEITER]

 

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