Der Speicher

 

Der Speicher für eine Solaranlage ist eigentlich der einzige „bedenkliche” Bauteil, da er vor allem aus dem seltenen Element Lithium besteht. Im Augenblick ist es zwar sozusagen das „Nonplusultra” beim Bau von leistungsstarken Batterien, aber Lithium wird oft unter problematischen Bedingungen abgebaut. Es ist eher selten und man kann bei einigen anderen Technologien schwer auf Lithium verzichten, weil es bei akzeptablem Gewicht und dabei geringer Größe zB für E-Mobilität „unverzichtbar” ist.

Ob eine Lithiumbatterie zum Speichern von Solarstrom für ein Haus sinnvoll ist, wo es weniger auf Gewicht und Platz ankommt, sei dahingestellt. Wissenschaftler sind auf jeden Fall fieberhaft auf der Suche nach alternativen Lösungen.

ACHTUNG:
Nicht vergessen sollte man auch die Brandgefahr,
die eine Batterie auf Lithiumbasis durch
„spontane Selbstentzündung“ darstellt.

 

 

Macht ein Speicher Sinn?

Mal abgesehen von dem horrenden Preis für die Batteriekapazität, ist es heute für Private noch nicht möglich, im sonnigen Sommer Strom zu erzeugen und mit Hilfe von Batterien für den lichtschwachen Winter „einzulagern”. Mit einer Lithiumbatterie kann man längere Zeiträume nicht überbrücken.

Lithiumspeicher können bestenfalls Strom zu Mittag speichern, damit man ihn am Abend oder nachts verbrauchen kann.

Wenn aber tagsüber schon fast alles verbraucht wird, was die Anlage an Strom liefert, bleibt nur wenig Strom zum Speichern übrig. Ein Speicher, der nur wenig gefüllt wird, ist keine gute Investition.

Bevor man viel Geld in einen „überdimensionierten” Speicher investiert, ist es vielleicht gescheiter, erstmal auf den Speicher zu verzichten und ein oder zwei Jahre zu beobachten, wann Strom erzeugt und wann er verbraucht wird und wann viel Überstrom ins Netz eingespeichert wird. Zudem kann man die Bewohner informieren, wann ausreichend Strom zur Verfügung steht und wie sie ihren Stromverbrauch so optimieren können, dass sie möglichst viel von diesem „eigenen” Strom verbrauchen. Man kann auch Geräte mit Nachtstromfunktion so programmieren, dass sie dann den Strom verbrauchen, wenn er ausreichend vorhanden ist. Zum Beispiel die Speicher der elektrichen Warmwasserbäuler am Vormittag aufheizen.

Wenn man feststellt, dass eine Anschaffung sich lohnt, sollte man überlegen, ob es nicht vielleicht auch ein eher kleiner Speicher tut, der nur besondere Spitzen abfängt.

Speicher sind zur Zeit die einzigen Bauteile, die spürbar billiger werden, auch hier ist „Zuwarten” vielleicht ein guter Tipp. Außerdem wird, wie gesagt, nach günstigeren Alternativen zur Lithium-Batterie geforscht. Auch „dezentralere” Lösungen sind im Gespräch, mit denen Solarstrom in „lokalen“ oder sogar „regionalen” Großspeichern mit völlig anderen Technologien „gelagert” werden kann.

 

Alternativen zum eigenen Lithiumspeicher

In Erneuerbaren Energiegemeinschaften werden heute schon Gemeinschaftsspeicher angeschafft, die sich eine ganze Reihe von innovativen Techniken zu Nutze machen. Am einfachsten und kostengünstigsten ist es, wenn man die Energie in Form von Wärme speichert (und dann auch so nutzen kann).

Auch Strombanken werden erprobt, mit denen man seinen Solarstrom auf ein Konto „einzahlen“ und ihn dann, wenn man ihn braucht, wieder „abheben” kann.

Stromspeicher (aus Lithium) werden gefördert, stark beworben und gerne von den Herstellern als unbedingtes Must have für die Solar-Anlage „angepriesen”, aber in Wirklichkeit gilt wohl zur Zeit noch eher „less is more!“

 

 

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